- Unser Einsatz
Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Auch wenn es noch genug zu tun gibt, konnten wir in den letzten Monaten wieder einiges vorantreiben im Bereich Augengesundheit, Inklusion und Humanitäre Hilfe. Möglich war das nur durch die tatkräftige finanzielle Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender.
Gemeinsam mit lokalen Expert*innen und erfahrenen Partner*innen haben wir viele neue Initiativen gestartet sowie erfolgreiche Projekte aus den Vorjahren fortgeführt. In diesem Artikel möchten wir die Highlights unserer Arbeit aus dem Jahr 2023 mit Ihnen teilen. Ganz nach dem Motto:
Gute Nachrichten sind heutzutage selten, und jedes glitzernde Quäntchen davon sollte geschätzt, gehortet, verehrt und gefunden werden wie ein unbezahlbarer Diamant.
Hunter S. Thompson, amerikanischer Journalist und Autor (1937-2005)
1. Innovatives Kinderaugengesundheitsprogramm «1,2,3 I can see!»
Kein Kind sollte sein Augenlicht verlieren, wenn es vermeidbar ist! Mit unserem innovativen Programm «1,2,3 I can see!», das 2020 gestartet ist und insgesamt zehn Jahre laufen wird, legten wir in 2023 weiterhin den Fokus auf die Augengesundheit bei Kindern in Burkina Faso, Äthiopien, Mosambik und Uganda.
Im Rahmen der Aktion schulten wir weiteres Lehrpersonal darin, Augenprobleme bei Kindern zu erkennen, bildeten Fachpersonal in der Augengesundheit aus, organisierten Augenuntersuchungen an Schulen und ermöglichten adäquate Behandlungen für Kinder mit Sehschwäche oder Augenerkrankungen. Zudem zielten wir darauf ab, die Gesundheitssysteme in den Programmländern nachhaltig zu stärken.
Allein im Zeitraum von Januar bis Juni 2023 konnten, dank der finanziellen Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender, beispielsweise 136.500 Augenuntersuchungen bei Schulkindern durchgeführt werden. Eine dieser Schülerinnen war Nigest.
2. Auftakt für «We Can Work»
2023 starteten wir, gemeinsam mit der Mastercard Foundation und dem African Disability Forum die Initiative «We Can Work». Bis 2030 soll einer Million junger Afrikanerinnen und Afrikaner mit Behinderungen der Zugang zu einer erfüllenden Arbeit ermöglicht und eine inklusive Arbeitswelt in Äthiopien, Ghana, Kenia, Nigeria, Ruanda, Senegal und Uganda vorangetrieben werden.
Das «We Can Work»-Programm ist eine Antwort auf die häufig gestellte Frage von Arbeitgebern: Können Menschen mit Behinderungen arbeiten?
Wir sagen: «Ja, wir können arbeiten». Das «Wir» sind die jungen Menschen mit Behinderungen, die die Intitiative vorantreiben und Mainstream-Organisationen, Unternehmen und Regierungen dabei unterstützen inklusiv zu werden»
Ambrose Murangira, Technischer Direktor für Integration von Menschen mit Behinderungen von Licht für die Welt
3. Lernen für alle: Inklusive Bildung auch in Krisenzeiten
Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung – auch in humanitären Notsituationen.
In Burkina Faso wurde 2023 aufgrund des anhaltenden Konflikts, über den kaum berichtet wird, jede fünfte Schule geschlossen. Laut UNHCR wurden mehr als 2,6 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben. Fast 20.000 Schüler*innen waren dadurch gefährdet die Schule abzubrechen.
Licht für die Welt leistete, wie in dem Artikel «Was kommt danach?» berichtet, dringend benötigte Humanitäre Hilfe und setzte sich dafür ein, dass alle Kinder in Notfallsituationen weiterlernen können.
4. Unterstützung von Unternehmer*innen mit Behinderungen
Inklusive Bildung und ein inklusiver Arbeitsmarkt sind noch nicht alles, wofür wir uns einsetzen. Auch 2023 unterstützten wir wieder Menschen mit Behinderungen, die davon träumen ihr eigenes Unternehmen zu gründen – oder es bereits gewagt haben.
In Kenia boten wir beispielsweise Kleinstunternehmer*innen mit Behinderungen betriebswirtschaftliche Schulungen. Zu ihnen gehörte Lylian Adhiambo, die den Gewinn ihrer Bäckerei fast verdreifachte.
Das EnableMe-Projekt in Uganda, das es Organisationen ermöglicht Menschen mit Behinderungen zu vernetzen, zu unterstützen und zu stärken, ist eine von vielen weiteren erfolgreich gestarteten Initiativen aus dem Jahr 2023.
5. Hilfe für Geflüchtete und Rückkehrer*innen mit Behinderungen
Hunderttausende sind seit dem Gewaltausbruch im Sudan, der im April 2023 begann, auf der Flucht. Schätzungen zufolge lebt jede*r sechste von ihnen mit Behinderungen.
Licht für die Welt setzte sich, wie in diesem Artikel zum Weltflüchtlingstag berichtet, gemeinsam mit lokalen Partnern dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen auf der Flucht nicht zurückgelassen werden.
Beispielsweise sind manche Teile des Lagers für Menschen mit Behinderungen nicht zugänglich oder sie haben aufgrund ihrer Behinderung Nachteile bbei der Essensvergabe und bekommen oftmals nichts mehr.
Sophia Mohammed, Landesdirektorin von Licht für die Welt im Südsudan
Durch Schulungen für Organisationen und Mitarbeitende in der Notfhilfe machten wir ausserdem auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in humanitären Katastrophen aufmerksam. Zusätzlich sammelten wir Daten und Informationen im Camp Mangateen, um spezielle Hilfe für Menschen mit Behinderungen, wie ärztlichen Rat oder Rehabilitationspläne, zu ermöglichen.
6. Aktion gegen Sehkraftverlust durch Mangelernährung
Nahrungsmangel führt oft zu Nährstoffmangel. Dies kann insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren schwerwiegende Folgen haben: Jährlich erblinden zwischen 250.000 und 300.000 Kinder weltweit durch Vitamin-A-Mangel. Schnelles Handeln ist wichtig, denn der Schaden der Sehkraft kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Schwerer Nährstoffmangel kann bei Kindern sogar zum Tod führen.
Unsere regelmässig organisierten Augenuntersuchungen in abgelegenen Regionen durch mobile Hilfseinsätze helfen, einen Vitamin-A-Mangel frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren. Zusätzlich verteilten wir im Vorjahr vorsorglich Vitamin-A-Tropfen an Kinder in Äthiopien und Uganda.
7. «When You Become Me» Filmproduktion
Mit «When You Become Me» wurde 2023 der erste Film in Uganda veröffentlicht, der auf die Barrieren, mit denen Menschen mit Behinderungen täglich konfrontiert sind, aufmerksam macht. Der Film ist eine Co-Produktion von Licht für die Welt Uganda und Reach a Hand Uganda und erzählt eine wahre Geschichte über Diskriminierung.
Doreck Ankunda und Musa Mwambu, zwei Licht für die Welt Inklusionsberater*innen aus Uganda, haben als Schauspieler*innen mitgewirkt.
«When You Become Me» fand grossen Anklang bei Publikum und Kritikern und erhielt zahlreiche Nominierungen. Zudem berichteten viele Medienunternehmen in Uganda darüber, unter anderem New Vision.
8. Zahlreiche Medienberichte über unsere Initiativen
Apropos Medienberichte: Wir freuen uns sehr darüber, dass die internationalen Medien im vergangenen Jahr einige Initativen von Licht für die Welt aufgegriffen haben. Dadurch erhalten die Themen, für die wir uns einsetzen, weltweit noch mehr Aufmerksamkeit.
Zum Beispiel wurde von Forbes and Radio France Internationale (RFI) über die von Licht für die Welt unterstützte Gründung der Blindenfussballliga im Südsudan berichtet.
All diese Erfolge sind nur möglich, weil Menschen wie Sie uns finanziell unterstützen. Danke, dass Sie mit Ihrer Spende dazu beitragen, eine inklusive Welt zu schaffen und sich mit uns gemeinsam für Augengesundheit und Inklusion einsetzen! Wir wünschen Ihnen ein gutes und gesundes Jahr 2024.