- Humanitarian Action
- Inclusive Education
Der anhaltende Konflikt in Burkina Faso ist eine humanitäre Katastrophe, über die kaum berichtet wird. Laut UNHCR sind mehr als 2,6 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben. Licht für die Welt bietet in dieser prekären Situation Humanitäre Hilfe und setzt sich dafür ein, dass Kinder mit Behinderungen in Notfallsituationen weiterlernen können.
Der Konflikt in Burkina Faso zählt zu den „am meisten vernachlässigten Krisen der Welt“ und trifft die Zivilbevölkerung hart. Ein Bericht von UNICEF zeigt, dass selbst Schulen von bewaffneten Gruppen attackiert werden. Sie attackieren Schulen, legen Feuer, plündern, bedrohen, entführen oder ermorden Lehrende. Bisher musste jede fünfte Einrichtung schließen. In jenen Konfliktregionen, wo Schulen geöffnet bleiben, behalten Eltern ihre Kinder aus Angst vor Angriffen häufig zu Hause.
Licht für die Welt hat in Burkina Faso im Bereich schon inklusive Bildung viel erreicht. Doch nun müssen zahlreiche Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam mit ihren Familien ihr Zuhause verlassen und in Lagern für Binnengeflüchtete Schutz suchen.
Viele Kinder haben psychische Traumata, gesundheitliche Probleme und leben unter prekären Bedingungen.
Étienne Bagré, Länderdirektor von Licht für die Welt in Burkina Faso
«In der Provinz Kossi allein haben 141 Schulen geschlossen. Fast 20.000 Schüler*innen sind betroffen. Diejenigen, die intern vertrieben wurden, sind ernsthaft gefährdet, ihren Bildungsweg abzubrechen.»
Wir stellen Bildung in Krisenzeiten bereit
Gemeinsam mit unserem Partner OCADES (Caritas) Nouna arbeitet Licht für die Welt daran, intern vertriebenen Kindern in der Region Nouna, nordwestlich der Provinz Kossi, weiterhin einen Schulbesuch zu ermöglichen.
Wir stellen Lebensmittel- und Hygienekits für Kinder mit und ohne Behinderungen sowie Lehrbücher und medizinische Untersuchungen bereit. Einigen Schüler*innen wurde auch das Schulgeld bezahlt.
Der Fokus liegt dabei auf Lernenden in Prüfungsklassen in der Grund- und Sekundarschulbildung.
Lernen in Sicherheit
2022 konnten wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen die Anzahl an Schüler*innen über 15 Jahren mit Behinderung in unseren inklusiven Bildungsprojekten in Burkina Faso vervierfachen.
«Wegen der Sicherheitskrise sind viele Schüler*innen mit Behinderungen in sichere Gebiete wie Nouna und Djibasso geflohen», sagt Étienne. «Es gibt jetzt so etwas wie eine Konzentration von intern vertriebenen Schüler*innen mit Behinderungen in Nouna.»
Auch Paterne ist aufgrund der Gewalt und geschlossenen Schulen nach Nouna zu seinem älteren Bruder Anseleme gezogen.
«Ich war traurig, weil ich meine Eltern nicht verlassen wollte, und ich hatte wegen der terroristischen Angriffe Angst um ihr Leben», sagt Paterne.
Paterne hatte Glück. Seine Familie erhielt eines von 250 Lebensmittelpaketen und Licht für die Welt organisierte gemeinsam mit OCADES Lehrbücher und einen Schulplatz für den Jungen.
«Dank der Unterstützung von Licht für die Welt konnte ich wieder in die Schule gehen und jeden Tag eine gute Mahlzeit genießen“, sagt er.
Das Recht eines jeden Kindes
Bildung ist ein Recht, egal, ob Krieg oder Frieden herrscht.
Étienne Bagré, Länderdirektor von Licht für die Welt in Burkina Faso
Oftmals ziehen sich Krisen über Jahre. Erhalten junge Menschen aufgrund zerrütteter Infrastruktur keine Bildung, wirkt sich das auf ihren gesamten Lebensweg aus.
Deswegen arbeiten wir bei Licht für die Welt kontinuierlich daran, inklusive Bildung in humanitären Krisen für Kinder mit Behinderungen bereitzustellen.
«Nur durch Bildung erlangen Kinder Wissen. Davon hängt nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung ab, sondern auch, ob sie als Erwachsene Arbeit finden und an politischen Prozessen teilnehmen können. Bildung ist die Grundlage, damit Menschen ihre Rechte ausüben können.“